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Affiliate Marketing Betrug

Klickbetrug bei Google Ads

Lesenswerter Online-Marketing Artikel zum Thema Klickbetrug im Affiliate-Marketing, z.B. bei Google Ads, wissenschaftliche Arbeit von DigitalSoul aus dem Jahr 2012. Die Arbeit ist zwar bereits veraltet, allerdings werden viele nützliche Informationen vermittelt, die auch heute noch sehr hilfreich sein können im Online-Marketing und SEO.
Affiliate Marketing Betrug

Klickbetrug im Online-Marketing (Google Ads)

Zitat: „Viele Klicks, keine Kunden, hohe Kosten – Klickbetrüger und Affiliate-Hopper verderben inzwischen vielen Werbetreibenden die Freude am Online-Marketing“ (Quelle: Zitat: Bennefeld, S. 599). Internet-Betrüger haben es besonders leicht, da ein geringes Risiko besteht, ertappt zu werden, außerdem sind die Profite sehr hoch. Es lässt sich sehr viel verdienen mit der Täuschung von unerfahrenen Internet-Usern durch Phishing („Angeln“, „Fischen“ von Passwörtern), URL-Spoofing (Vortäuschen von URLs)(Quelle: Vgl. http://www.heise.de/security/meldung/Gefaelschte-URLs-im-Internet-Explorer-Update-90003.html, 12.09.2011) oder den Einsatz von Dialern (Einwahlprogramme).

Auch im Bereich des Affiliate-Marketings, einer Disziplin des Online-Marketings, werden Betrugsmethoden eingesetzt. Auf Grund von Klickbetrug, Affiliate-Hopping sowie Cookie-Dropping besteht im Affiliate-Marketing ein sehr hohes finanzielles Risiko für die Merchants. Ein Beispiel zur Veranschaulichung der finanziellen Tragweite des Klickbetrugs: im Jahr 2006 wurde bei einer juristischen Sammelklage gegen die Suchmaschine Google ein Vergleich geschlossen. Dabei verpflichtete sich Google, 90 Millionen US Dollar an Online-Werbekunden (Google-AdWords/AdSense, jetzt Google Ads) zurück zu zahlen. Diese Rückzahlung an die Google-Werbekunden war der Ausgleich für entstandene Schäden durch Klickbetrug (Quelle: Vgl. Bennefeld, S. 593).

Bei dem Google Affiliate-Programm für Online-Werbeanzeigen (Google-AdWords/AdSense) werden Vergütungen auf Grundlage des Pay-per-Click-Verfahrens (PPC) vorgenommen. Dabei kann von Affiliates sehr leicht betrogen werden, indem s. g. Eigenklicks auf Werbeanzeigen vorgenommen werden – das sind Klicks auf Anzeigen, die auf den eigenen Affiliate-Websites eingeblendet werden. Alle Eigenklicks der Affiliates sind als Klickbetrug zu werten, weil unrechtmäßige Vergütungen für diese Klicks erfolgen. Die Affiliates dürfen noch nicht einmal auch nur ein einziges Mal auf Google-Werbeanzeigen (Google-AdWords/AdSense) klicken, die auf ihren Seiten eingeblendet werden.

Eine zweite Variante des Klickbetrugs bei Google Ads besteht darin, dass Affiliates oder sonstige Online-Unternehmer auf konkurrierende Anzeigen bei Google oder dessen Affiliate-Websites klicken, so dass die Mitbewerber finanziell geschädigt werden. Außerdem wird die Anzeige nicht mehr auf Google und den angeschlossenen Affiliate-Websites eingeblendet, sobald ein bestimmtes (Werbe-)Tagesbudget überschritten ist (Quelle: Vgl. https://adwords.google.com/support/aw/bin/answer.py?hl=de&answer=6312, 10.10.2011). Ziel dieser Form des Klickbetrugs ist das buchstäbliche Ausschalten von Werbeanzeigen der Mitbewerber. Professionell wird dieser Betrug mit Hilfe von Software-Anwendungen (Betrugsroboter) durchgeführt, das sind so genannte Click-Bots oder -Robots, die automatisch auf bestimmte Werbeanzeigen oder gesponserte Links klicken (Quelle: Vgl. http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,562391,00.html, 12.09.2011).

Für alle Klicks auf Werbeanzeigen müssen Werbetreibende zahlen, das können sowohl Online-Shop-Betreiber, also Merchants sein, aber auch Affiliates. Das festgelegte Tagesbudget bei den Google-Werbeanzeigen (Google Werbung, AdSense/AdWords, jetzt Google Ads) kann durch den illegalen Einsatz von Software-Anwendungen schon in den Morgenstunden verbraucht sein, so dass sogar ein dreifacher Schaden entsteht: einmal durch den Verlust des Werbeetats, zweitens durch den Ausfall der Werbeleistung und drittens durch die bessere oder alleinige Position der konkurrierenden Werbeanzeigen (Quelle: Vgl. Bennefeld, S. 594). Es gibt natürlich auch Mechanismen, diese Betrüger zu enttarnen – diese technischen Methoden zur Verhinderung von Klickbetrug werden allerdings nicht immer gerne publiziert, um es Betrügern nicht unnötig einfach zu machen.

Was die Manipulationsmöglichkeiten im Online-Marketing durch Klickbetrug betrifft, sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Es gibt gut organisierte, professionelle Betrüger, die manuell oder automatisiert Klickbetrug betreiben. Christian Bennefeld geht davon aus, dass bei den Pay-per-Click-Programmen von Google, Yahoo und anderen Suchmaschinen bis zu 30 Prozent der Werbebudgets durch Betrug verloren gehen (Quelle: Vgl. ebenda, S. 595). Bei dieser Form der Online-Werbung wird deshalb ein so hohes Manipulations-Potential vermutet, weil einzelne Klicks auf Werbeanzeigen mit bis zu mehreren Euro Provision vergütet werden. Im Gegensatz zu diesen Pay-per-Click Affiliate-Programmen der Suchmaschinen gibt es kaum noch Affiliate-Programme, die für einzelne Klicks von Usern Provisionen auszahlen – die transaktionsbasierten Vergütungsformen haben sich durchgesetzt. Außerdem hat die besondere Anfälligkeit von Pay-per-Click Affiliate-Programmen für Klickbetrug auch dazu geführt, dass die Vergütungen einzelner Klicks so gering geworden sind, dass sich ein Betrug nicht mehr lohnt.

Inzwischen sind die Betreiber des Google-Affiliate-Programms für Online-Werbeanzeigen (Google-AdWords/AdSense, jetzt Google Ads) bei der Vergütung von Klicks sehr streng geworden. In verschiedenen Internet-Foren bedauern einige Webmaster – das sind Affiliates, die an Affiliate-Programmen teilnehmen – ihren Ausschluss aus dem Google-Affiliate-Programm (Google-Ad-Words/AdSense) (Quelle: http://www.keywordpay.de/dont1.htm, http://www.ayom.com/topic-9856.html, 28.09.2010), obwohl diese nachdrücklich versichern, dass sie nicht von Manipulationen Gebrauch machen. Es scheint so, als ob Google bereits ein Betrugsverdacht ausreicht, dies als Grund für die Kündigung eines Affiliates zu nehmen (Quelle: Bennefeld, S. 595).

Kommentar: DigitalSoul schätzt die Klickbetrugsrate bei Google Ads im Jahr 2023 auf ca. 10 Prozent. Ganz am Anfang einer Google-Ads-Kampagne kann sie auch viel höher liegen, weil Mitbewerber:innen Wettbewerbsvergleiche durchführen und dem entsprechend häufiger auf diese Anzeigen Klicken. Trotzdem sind Google-Ads Kampagnen sehr effektiv und empfehlenswert.

Literatur:
Bennefeld, C.: Klickbetrug und Affiliate-Hopping. In: Schwarz 2008 (Bennefeld).
Schwarz, T.: Leitfaden Online-Marketing, Wiesbaden 2008 (Schwarz 2008).




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